Stadtökologische Forschung

Wir untersuchen seit 2020 in Berlin und seit 2021 in München in Gemeinschaftsgärten mit unterschiedlichen Methoden Wildbestäuber, Pflanzenvielfalt, Gartenmerkmale und Klima.

In monatlichen Abständen innerhalb der Sommermonate April bis August besuchen wir mit einem Team von Wissenschaftler*innen jeden Garten mehrfach. Im Zentrum jedes Gartens legen wir dafür eine 20 x 20 m große Fläche als unsere Untersuchungsfläche fest. Damit sorgen wir dafür, dass die Untersuchungen vergleichbar sind, obwohl die Gärten eine sehr unterschiedliche Größe haben.

Bestäuber Beobachtung

Wir gehen für insgesamt 30 Minuten pro Garten vier parallel liegende Transekte. Dabei zählen wir alle Wildbienen an Pflanzen oder im Flug und bestimmen sie so genau wie möglicht. Tiere, die nicht bestimmt werden konnten, wurden per Fangnetz eingefangen und für eine nachträgliche Bestimmung mit ins Labor genommen.

Zwei Menschen schauen in ein Beet um Pflanzen zu bestimmen
© Monika Egerer

Vegetationskartierung

Wir dokumentieren alle krautigen Pflanzen, Blüten und deren Farben im Garten in acht zufällig festgelegten 1 x 1 m Quadraten innerhalb der Untersuchungsfläche. Kartiert werden außerdem alle Gehölze sowie deren Blühzeitpunkt.

Ein blaue, eine gelbe und eine weiße Schale mit Seifenwasser darin stehen in einem Garten
© Susan Karlebowski

Insektenfallen

In der Woche nach dem Gartenbesuch stellen wir drei, mit Seifenwasser gefüllte Farbschalen (gelb, blau und weiß) für 48 Stunden auf. Mit dieser Methode sammeln nur so viele Insekten wir unbedingt nötig, um einen standardisierten Überblick über die Vielfalt der Arten zu erhalten.

Frau beobachtet Pflanzen mit einem Klemmbrett in der Hand
© Monika Egerer

Pflanzen-Bestäuber-Interaktion

Um zu untersuchen, welche Bestäuber-Gemeinschaften sich auf den Blüten verschiedener Pflanzenarten einfinden, zählen wir die Blüten und beobachten sie jeweils für fünf Minuten. Alle Insekten, die innerhalb dieser Zeit auf der Blüte landen, werden aufgenommen.

Mann mit Laptop und Messgerät im Garten
© Monika Egerer

Umweltvariabeln

Wir erheben verschiedene Umweltvariablen wie Lufttemperatur und -feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Feinstaubbelastung und Beschattung durch Bäume sowie die Bewirtschaftung der Gärten. In jedem Garten haben wir auch eine Klimastation aufgestellt.

Gartenmerkmale

Wir schätzen die Bodenbedeckung und notierten die Anzahl verschiedener Insektenhabitate wie beispielsweise Totholzstrukturen, Trockenmauern, offene Sandflächen oder Nisthilfen sowie die Anzahl von Honigbienenstöcken.